Sonntag, 4. Januar 2015
Am Anfang war die Bibel
Nachdem ich aus der Kirche ausgetreten war, bekam ich von Verwandten eine Bibel geschenkt. Ausgerechnet! Zuerst verschwand dieser Versuch, mich in meiner Entscheidung umzustimmen, in den hinteren Gefilden meines Bücherregals. Aber damit war die Bibel nicht aus meinen Gedanken verschwunden. Irgendetwas reizte mich enorm, diesen Wälzer einmal Seite für Seite durchzugehen: Mal sehen, ob das wirklich so drinsteht, wie alle immer gesagt haben. Und wie ich es immer geglaubt habe.
Hinter mir liegen 25 Jahre christliche Prägung, also: schulischer und privater Religionsunterricht, Ministrantenstunden, Messdienst, Mitgliedschaft im Gemeinderat, Teilnahme an Wallfahrten und Religiösen Kinderwochen, am Krippenspiel (meist als in der Bibel ganz sicher nicht verbürgte Hirtin) und an den Sternsingeaktionen, Hilfe bei Familienwochenenden und Erstkommunionswochen - und natürlich: ungezählte Gottesdienste.
In all den Jahren hat es irgendwie nie gereicht, die Bibel einmal komplett zu lesen. Über Standards wie die Story um die Geburt und Kreuzigung Jesu, die Emmaus-Jünger oder andere populäre Passagen aus dem Neuen Testament kam ich nie hinaus.
Nun aber hat es mich gepackt: Ich will mir beweisen, dass ich es durchhalte, mich durch die ganze Bibel zu fressen. Um meine Gedanken, die mir beim Lesen kommen (könnten), festzuhalten, aber auch um mich zum Durchhalten zu zwingen, schreibe ich parallel zu meiner Lektüre dieses Blog. Kommentare sind unbedingt erwünscht, aber Vorsicht: Ich bin kein Theologe und auch nicht an 'professionellen' Erklärungen interessiert. Ich will mich einfach nur mit meinem bisschen Vorwissen als Laie durch die Bibel ackern - wie jeder Halbgläubige, der sich auf diesen Weg macht.

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